3. Berufsfeuerwehrtag

Auf Grund des starken Zuspruchs und der großen Begeisterung unserer Jugendlichen aus den beiden vergangenen Jahren, führten wir im August bereits zum dritten Mal einen Berufsfeuerwehrtag durch. Bei dieser Aktion handelt es sich um ein Übungswochenende, bei dem die Jugendlichen für 24 Stunden in die Rolle eines Berufsfeuerwehrmannes bzw. einer Berufsfeuerwehrfrau schlüpfen und mehrere Einsätze abarbeiten müssen. Zwischen den Einsätzen stehen zwar immer wieder Übungen und Unterrichtseinheiten auf dem Plan, jedoch kommt auch die Freizeit in Form von Fußball, Tischtennis, Tischkicker oder Kartenspiele nicht zu kurz.

Los ging es am Freitag, den 12.08., um 17 Uhr auf der Feuerwache Umpfenbach. Insgesamt 14 Jugendliche traten ihren Dienst an und wurden auf die beiden Fahrzeuge der FF Umpfenbach (MTW und LF16) verteilt.
Bereits kurz nach der Fahrzeugübernahme und Kontrolle der Ausrüstung schallte zum ersten Mal der Alarmgong durchs Gebäude. Über die Lautsprecherdurchsage und das Alarmfax erfuhren die Jugendlichen von einem Lagerfeuer, welches außer Kontrolle geraten war. Schnell wurden die Fahrzeuge besetzt und zur besagter Einsatzstelle ausgerückt. Vor Ort galt es einen Palettenstapel mit dem mitgeführten Wasser abzulöschen, damit ein Übergreifen auf ein Wasserhäuschen und die umliegenden Wiesen und Felder verhindert wird.

Zurück im Gerätehaus wurde sofort die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt. Erst nachdem alle Schläuche aufgerollt und der Wassertank wieder gefüllt war, ging es ans heiß ersehnte Abendessen.

Nach einer kurzen Verdauungspause bzw. Freizeit wurde eine Stationsausbildung (Leitern, Krankentrage, Knoten und Stiche) durchgeführt. Gerade als die 4-teilige Steckleiter am Feuerwehrhaus aufgebaut war, wurde die Übung vom Alarmgong unterbrochen. „Unklare Feuermeldung am Solarpark“ lautete die Durchsage. Sofort wurde die Ausrüstung eingepackt und in Richtung Richelbach ausgerückt. Leider konnte auch nach längerer Suche und Rücksprache mit „unserer“ Leitstelle kein Feuer mehr gefunden werden. Der Einsatz wurde von den enttäuschten Jugendlichen als Fehlalarm abgehakt.

Doch diese Enttäuschung hielt natürlich nur kurz an. Direkt nach Einbruch der Dunkelheit waren wieder alle voll gefordert. Auf dem Parkplatz des Schützenhauses hatte ein Autofahrer ein Fußgänger überfahren, dieser war nun unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Neben Ausleuchten und Absichern der Unfallstelle kümmerte sich sofort ein Trupp um die verletzte Person. Nach Rücksprache mit dem eintreffenden Notarzt, dargestellt durch die HvO Umpfenbach, ging es ans Retten des Eingeklemmten mit dem Wagenheber. Erst jetzt realisierten die Nachwuchs-Gruppenführer, dass das Übungsszenario noch nicht alles war. Es wurde nämlich der Fahrer des Unfallautos vermisst. Da davon auszugehen war, dass dieser unter Schock in den angrenzenden Wald gelaufen war, musste mit Hilfe der Wärmebildkamera und einer Menschenkette der Wald abgesucht werden. Bereits nach kurzer Zeit konnte die Suche erfolgreich abgeschlossen und die Rückfahrt ins Gerätehaus angetreten werden.
Dort fand man sich noch zu einer gemütlichen Spielerunde im Schulungsraum zusammen, um danach direkt in die Schlafsäcke zu schlüpfen.

Die Nachtruhe am nächsten Morgen war etwas früher beendet als geplant. Als alle noch friedlich schliefen ertönte wieder einmal der Gong. Alarmiert wurde zu einer Kleintierrettung, genauer gesagt, eine Katze auf einem Baum. Nach anfänglichem „mosern“ der noch sichtlich verschlafenen Jugendlichen wurde das Tier aber doch noch mit der Steckleiter auf den sicheren Boden zurückgeholt, sodass einem ausgiebigen Frühstück nichts mehr im Wege stand.

Als gegen 10 Uhr zu einem weiteren Einsatz alarmiert wurde, wussten die Jugendlichen noch nicht so genau was sie unter dem Alarmstichwort „Dringende Türöffnung – Person in Wohnung“ wohl zu erwarten hatte. Nach der Erkundung des Einsatzleiters stand allerdings fest, dass eine ältere Person in einem abgeschlossenen Wohnhaus gestürzt war und nicht mehr alleine hochkommt. Auch hatte der EL entdeckt, dass die Balkontür offen stand. Routiniert wurde daraufhin die Steckleiter im Garten in Stellung gebracht und ein Trupp stieg in die Wohnung ein. Die Haustür war zwar für die anderen Einsatzkräfte von innen schnell geöffnet, jedoch musste der Angriffstrupp festellen, dass sich die hilflose Person zusätzlich noch in einem Zimmer eingesperrt hatte. Daraufhin durften die Jugendlichen die Zimmertür mit Hammer und Brecheisen solange bearbeiten bis sie den Weg zur verletzten Person freigab. 

Als Belohnung für diesen anstrengenden Einsatz gab es dann im Feuerwehrhaus Spaghetti Bolognese zum Mittagessen. Damit keine Langeweile aufkommt, mussten unsere beiden Einsatzfahrzeuge kurz vor bzw. nach dem Essen jeweils getrennt zu einer Ölspur und einer brennenden Mülltonne ausrücken. Diese Einsätze waren aber schnell erledigt.

Für den Abschlusseinsatz des Wochenendes hatten sich die Betreuer mit einem Garagenbrand dann wieder etwas größeres einfallen lassen. Bereits von Weitem konnten die Jugendlichen die Rauchentwicklung aus der Garage erkennen. Beim genaueren Erkunden wurde eine bewusstlose Person im Eingangsbereich der Garage festgestellt.
So wurden die Aufgaben schnell verteilt. Die Besatzung des MTWs rettete die Person aus dem Gefahrenbereich und übernahm die Verletztenbetreuung (u.a. stabile Seitenlage) und die Mannschaft des LF16 kümmerte sich um die Brandbekämpfung. Gleich mit mehreren Strahlrohren wurde dem Feuer zu Leibe gerückt, sodass auch schnell die Meldung „Feuer aus“ an die Leitstelle gefunkt werden konnte.

Zurück im Gerätehaus wurden sowohl die Fahrzeuge bzw. Gerätschaften als auch die Räumlichkeiten gemeinsam von den Jugendlichen gereinigt. Pünktlich um 17 Uhr wurde dann die Einsatzbereitschaft der Feuerwache Umpfenbach wieder aufgehoben und die Jugendlichen konnten erschöpft nach Hause gehen.